Zitate von Antoine de Saint-Exupéry
Il semble que la perfection soit atteinte non quand il n'y a plus rien à ajouter, mais quand il n'y a plus rien à retrancher.
(Vollkommenheit entsteht offensichtlich nicht dann, wenn man nichts mehr hinzuzufügen hat, sondern wenn man nichts mehr wegnehmen kann.)
– Antoine de Saint-Exupéry, Terre des Hommes (Wind, Sand und Sterne)
Nous nous étions enfin recontrés. On chemine longtemps côte à côte, enfermé dans son propre silence, ou bien l'on échange des mots qui ne transportent rien. Mais voici l'heure du danger. Alors on s'épaule l'un à l'autre. On découvre que l'on appartient à la même communauté. On s'élargit par la découverte d'autres consciences. On se regarde avec un grand sourire. On est semblable à ce prisonnier délivré qui s'emerveille de l'immensité de la mer.
(In dieser Stunde fanden wir uns. Man geht so lange nebeneinander her, jeder in seinem Schweigen befangen, oder man wechselt Worte, denen man nichts mitgibt. Da kommt die Stunde der Gefahr, man sucht Schulterfühlung und entdeckt, daß man zusammengehört. Diese Entdeckung andere bewußter Wesenheiten weitet den Menschen. Man sieht sich an mit lächelndem Verstehen. Es ist einem zumute wie dem befreiten Gefangenen, der staunend die Unendlichkeit des Meeres erkennt.)
– Antoine de Saint-Exupéry, Terre des Hommes (Wind, Sand und Sterne)
L'essentiel, nous ne savons pas le prévoir. Chacun de nous a connu les joies les plus chaudes là où rien ne les promettait.
(Das, worauf es im Leben ankommt, können wir nicht vorausberechnen. Die schönste Freude erlebt man immer da, wo man sie am wenigsten erwartet hat.)
– Antoine de Saint-Exupéry, Terre des Hommes (Wind, Sand und Sterne)
Wir wollen nicht ewig leben, aber wir wollen auch nicht alles Tun und alle Dinge plötzlich jeden Sinn verlieren sehen. Dann zeigt sich die Leere, die uns umgibt.
– Antoine de Saint-Exupéry, Nachtflug
Diese Hand, die liebkost hat. Die sich auf eine Brust gelegt und einen Aufruhr darin erweckt hat. Die sich auf ein Gesicht gelegt und dieses Gesicht verwandelt hat. Wunder wirkende Hand.
– Antoine de Saint-Exupéry, Nachtflug
Denn vielleicht hänge ich so sehr an Dir, weil ich Dich erfinde. Manchmal stimmt Du allerdings mit Deinem Bild überein. Jedenfalls nährst Du es.
– Antoine de Saint-Exupéry, Briefe an Rinette
Es ist schade, daß Du mir manchmal etwas weh tun kannst - und daß ich mich so schlecht dagegen schütze.
– Antoine de Saint-Exupéry, Briefe an Rinette
Dieses Lächeln machte mich frei. Es war ein ebenso endgültiges, in seinen Folgen selbstverständliches und nicht mehr umkehrbares Ereignis wie die Erscheinung der Sonne. Es öffnete den Zutritt zu etwas Neuem. Nichts hatte sich geändert, alles war verwandelt.
– Antoine de Saint-Exupéry, Brief an einen Ausgelieferten
Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.
– Antoine de Saint-Exupéry, Der kleine Prinz
Il est vain, si l'on plante un chène, d'espérer s'abriter bientôt sous son feuillage.
(Wenn man eine Eiche pflanzt, darf man nicht die Hoffnung hegen, nächstens in ihrem Schatten zu ruhen.)
– Antoine de Saint-Exupéry, Terre des Hommes (Wind, Sand und Sterne)
Der Mensch wird nur der Welt gewahr, die er schon in sich trägt. Es braucht eine gewisse Spannweite, um dem Erhabenen die Stirn zu bieten und seine Botschaft zu empfangen.
– Antoine de Saint-Exupéry, Moskau
Que savons-nous, sinon qu'il est des conditions inconnues qui nous fertilisent? Où loge la vérité de l'homme?
La vérité, ce n'est point ce qui se démontre. Si dans ce terrain, et non dans un autre, les orangers développent de solides racines et se chargent de fruits, ce terrain-là c'est la vérité des orangers. Sie cette religion, si cette culture, si cette échelle des valeurs, si cette forme d'activité et non telles autres, favorisent dans l'homme cette plénitude délivrent en lui un grand seigneur qui s'ignorait, c'est que cette échelle des valeurs, cette culture, cette forme d'activité, sont la vérité del'homme. La logique? Qu'elle se débroille pour rendre compte de la vie.
(Wir wissen zu unserer Lebensgestaltung nur, daß es Mächte gibt, die den Menschen überraschend fruchtbar werden lassen. Wo aber soll man das einzig Richtige, die Wahrheit für jeden Menschen finden?
Wahrheiten kann man nicht durch Beweisketten erschließen, man muß sie erproben. Wenn Apfelsinenbäume in diesem Boden und nicht in jenem gut anwurzeln und reichlich Früchte tragen, dann ist dieser Boden ihre Wahrheit. Wenn ein Glaube, eine Kultur, ein Wertmaßstab, ein Arbeitsplan im Menschen jene Erfüllung, von der wir hier sprechen, auszulösen vermögen, dann ist eben dieser Wertmaßstab, diese Kultur, dieser Arbeitsplan, dieser Glaube die Wahrheit des Menschen. Die Logik? Sie sehe zu, wie sie mit dem Leben fertig wird und von ihm Rechenschaft abzulegen vermag!)
– Antoine de Saint-Exupéry, Terre des Hommes (Wind, Sand und Sterne)
Quand tu veux construire un bateau, ne commence pas par rassembler du bois, couper des planches et distribuer du travail, mais reveille au sein des hommes le desir de la mer grande et large.
(Wenn Du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Werkzeuge vorzubereiten, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht nach dem weiten endlosen Meer.)
– Antoine de Saint-Exupéry (zugeschrieben, Quelle unklar)
Dans la vie, il n'y a pas des solutions. Il n'y a que des forces en marche: il faut les créer et les solutions suivent.
(Es gibt keine Lösungen im Leben. Es gibt Kräfte in Bewegung: die muß man schaffen; die Lösungen folgen nach.)
– Antoine de Saint-Exupéry, Vol de Nuit (Nachtflug)
Wenn wir nur für das Geld und den Gewinn arbeiten, bauen wir uns ein Gefängnis und schließen uns wie Klausner ein. Geld ist nur Schlacke und kann nichts schaffen, was das Leben lebenswert macht.
– Antoine de Saint-Exupéry, Wind, Sand und Sterne
Nur der Boden erkennt die Güte der Saat.
– Antoine de Saint-Exupéry, Wind, Sand und Sterne
L'expérience nous montre qu'aimer ce n'est point nous regarder l'un l'autre mais regarder ensemble dans la même direction.
(Die Erfahrung lehrt uns, daß Liebe nicht darin besteht, daß man einander ansieht, sondern daß man gemeinsam in gleicher Richtung blickt.)
– Antoine de Saint-Exupéry, Terre des Hommes (Wind, Sand und Sterne)
Du mußt geben, bevor du nimmst - und bauen, bevor du wohnst.
– Antoine de Saint-Exupéry, Flug nach Arras
Das Leben schafft Ordnung, aber die Ordnung bringt kein Leben hervor.
– Antoine de Saint-Exupéry, Brief an einen Ausgelieferten
So ist das Wesentliche einer Kerze nicht das Wachs, das seine Spuren hinterläßt, sondern das Licht.
– Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste
Denn es ist gut, wenn uns die verrinnende Zeit nicht als etwas erscheint, das uns verbraucht und zerstört wie die Handvoll Sand, sondern als etwas, das uns vollendet.
– Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste
Wenn der Glaube erlischt, stirbt Gott und erweist sich fortan als unnötig.
– Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste
Denn nichts ist wahrer oder weniger wahr. Sondern nur mehr oder weniger wirksam.
– Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste
Je mehr du gibst, um so mehr wächst du. Es muß aber einer da sein, der empfangen kann. Und es ist kein Geben, wenn man dabei nur verliert.
– Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste
Du hast mich besiegt; ich bin dadurch stärker geworden.
– Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste
Und wenn sich andere irren, weil sie deine Wahrheiten unter Berufung auf ihre eigenen Einsichten ablehnen, so sage dir, daß auch du ihre Wahrheiten ablehnst, wenn du unter Berufung auf deine eigenen Einsichten gegen sie zu Felde ziehst. Bejahe sie! Nimm sie an der Hand und führe sie! Sage ihnen: "Ihr habt recht, wir wollen indes den Berg ersteigen!". So stellst du die Ordnung wieder her, und alle atmen die Weite, die sie erobert haben.
– Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste
Wenn dir etwas widerstrebt und dich peinigt, so laß es wachsen; es bedeutet, daß du Wurzeln schlägst und dich wandelst. Dein Leid bringt Segen, wenn es dir zur Geburt deiner selbst verhilft, denn keine Wahrheit offenbart sich dem Augenschein und läßt sich dadurch erlangen.
– Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste
Denn du mußt wissen, daß dich jeder unlösbare Gegensatz, jeder unheilbare Streit dazu zwingt, größer zu werden, damit du ihn in dich aufnehmen kannst.
– Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste
Es kommt darauf an, daß du auf etwas zu gehst, nicht daß du ankommst; denn man kommt nirgendwo an; außer im Tode.
– Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste
Le véritable amour commence quand rien n'est attendu en retour. (Die wirkliche Liebe beginnt, wo keine Gegengabe mehr erwartet wird.)
– Antoine de Saint-Exupéry, Citadelle (Die Stadt in der Wüste)
Das Leben ist weder einfach noch verzwickt, weder klar noch dunkel, weder widerspruchsvoll noch zusammenhängend. Das Leben ist. Die Sprache allein ordnet oder verwirrt es, erhellt oder verdunkelt es, zerstreut oder vereinigt es.
– Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste
Denn ein Schiff erschaffen heißt nicht die Segel hissen, die Nägel schmieden, die Sterne lesen, sondern die Freude am Meer wachrufen.
– Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste
Das Leben ist das, was es ist.
– Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste
Denn um klar zu sehen, genügt ein Wechsel der Blickrichtung.
– Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste
Denn Treusein heißt, sich selber die Treue zu halten.
– Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste
Wenn du kämpfst, gegen was auch immer es sei, mußt du dich selber vernichten, denn ein Teil davon steckt in dir selbst, mag er auch noch so gering sein.
– Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste
Wenn mehrere Wahrheiten einleuchtend sind und sich unbedingt widersprechen, bleibt dir nichts anderes übrig, als deine Sprache zu wechseln.
– Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste
Wenn du dich hingibst, empfängst du mehr als du gibst.
– Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste
Denn die wahre Liebe verausgabt sich nicht. Je mehr du gibst, umso mehr verbleibt dir. Und wenn du dich anschickst, aus dem wahren Brunnen zu schöpfen, spendet er um so mehr, je mehr du schöpfst.
– Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste
Die Vollkommenheit ist unerreichbar. Gewiß ist die Vollkommenheit unerreichbar. Sie hat nur den Sinn, deinen Weg wie ein Stern zu leiten. Sie ist Richtung und Streben auf etwas hin.
– Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste
Beeile dich nicht, mich kennenzulernen, denn es gibt nichts an mir, das sich fassen ließe. Ich bin Raum und Zeit oder Werden.
– Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste
Denn Treue ist vor allem Treue zu sich selbst.
– Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste
Wenn du dich weigerst, die Verantwortung für deine Niederlage zu übernehmen, wirst du auch nicht für deine Siege verantwortlich sein.
– Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste
[D]ie Gegensätze sind Erfindung der Sprache, die das verwirrt, was sie zu erfassen glaubt.
– Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste
Du bist mir von Nutzen, wenn du mich verurteilst. Freilich habe ich mich getäuscht, als ich das Land beschrieb, das ich nur undeutlich gesehen hatte. Ich habe die Lage diese Flusses falsch angegen und jenes Dorf vergessen. Da kommst du nun lärmend und triumphierend daher, um mir meine Irrtümer zu widerlegen. Und ich billige deine Mühe. Habe ich denn Zeit, alles zu messen, alles abzuzählen? Es kam mir darauf an, daß du die Welt von dem Berge aus, den ich gewählt habe, beurteilen solltest. Du vertiefst dich leidenschaftlich in diese Arbeit, du gehst weiter als ich in meiner Richtung. Du stehst mir dort bei, wo ich schwach war. So bin ich's zufrieden.
– Antoine de Saint-Exupéry, Die Stadt in der Wüste